Elektromobilität: Italien-Urlaub mit dem EQE von Mercedes-Benz.


 

Wie schlägt sich der neue EQE von Mercedes-Benz auf längeren Strecken innerhalb Europas? Wir waren fünf Tage lang mit der vollelektrischen Limousine in Italien unterwegs.

Der EQE 350 zählt zu den reichweitenstärksten Elektroautos am Markt. Mit einer Leistung von 215 kW (292 PS)[1] und einer nutzbaren Batteriekapazität von 89 kWh kommt die Limousine im WLTP-Fahrzyklus auf eine Reichweite von bis zu 645 Kilometern[2]. Abgerundet wird das vollelektrische Fahrerlebnis durch eine intelligente Ladeplanung sowie komfortable Features wie Plug & Charge.

So viel zur Theorie. Aber was bedeutet all das in der Praxis? Und wie schlägt sich der EQE auf längeren Strecken? Wir haben es ausprobiert – und spontan einen Kurztrip von Karlsruhe an die Küste Italiens unternommen.

 

Einfach einsteigen und losfahren.

Wir starten am frühen Vormittag mit einem Akkustand von rund 80 Prozent. Natürlich hätten wir den EQE am Vorabend auch auf 100 Prozent laden können, aber wozu? Vor uns liegen immerhin 632 Kilometer und sieben Stunden reine Fahrzeit. Mehr als eine Pause werden wir sowieso einlegen.

Unsere Ferienwohnung befindet sich in der italienischen Stadt Rapallo, 33 Kilometer südöstlich von Genua. Wir geben das Ziel ins MBUX Multimediasystem ein und lassen die Route berechnen. Das System plant den ersten (und einzigen) Ladestopp an einem IONITY-Schnelllader in der Schweiz ein. Bis dahin sind es knapp 270 Kilometer beziehungsweise 3 Stunden Fahrzeit.

Auf der Autobahn aktivieren wir die zahlreichen im EQE verbauten Assistenten, lehnen uns zurück und genießen die Vorzüge des teilautomatisierten Fahrens. Sogar beim Bilden von Rettungsgassen und beim Spurwechsel unterstützt uns das Fahrzeug. Der elektrische Verbrauch pendelt sich trotz vier erwachsener Personen und randvollem Kofferraum bei 19,3 kWh pro 100 Kilometer ein. Das entspricht einer Autobahnreichweite von 460 Kilometern.

Nach rund 200 Kilometern müssen wir an der Grenze zur Schweiz gezwungener Maßen eine Pause einlegen, um eine Vignette zu kaufen. Da sich direkt neben der Tankstelle eine Ladestation befindet und jeder von uns auch noch einen Kaffee möchte, parken wir dort und lassen den EQE in der Zeit laden. Der Ladevorgang lässt sich ganz einfach über das Multimediasystem starten, indem wir die entsprechende Ladesäule auswählen und im Anschluss den Stecker mit dem Fahrzeug verbinden. Die Abrechnung erfolgt automatisch über unseren im EQE hinterlegten Mercedes me Charge-Account. Dieser gibt uns Zugriff auf über 418.000 Ladepunkte in ganz Europa.

In den neun Minuten, die es braucht, bis wir uns alle wieder beim Auto einfinden, hat der EQE 21 kWh (gut 110 Kilometer) nachgeladen.

Von "Reichweitenangst" keine Spur.

Wir fahren weiter. Da wir erst abends an der Küste Italiens ankommen werden und inzwischen wissen, dass unserer Ferienwohnung über keine Ladestation verfügt, passen wir die Routenplanung entsprechend an, sodass wir unser Ziel mit halbvoller Batterie erreichen. Das Navi rechnet ein paar Sekunden und schlägt zwei weitere Ladestopps vor: einen kurzen nach 150 Kilometern, einen längeren nach 350 Kilometern.

Hätten wir bei unserem ersten Stopp fünf Minuten länger geladen, hätten wir die 350 Kilometer auch durchfahren können. Aber das wollten wir gar nicht, denn zwei Pausen bei einer verbleibenden Fahrzeit von über fünf Stunden hätten wir so oder so eingelegt.

Unser letzter Stopp bei Binasco (Italien) führt uns schließlich an einen IONITY-Schnelllader. Das Besondere daran: An den Ladestationen von IONITY unterstützt der EQE Plug & Charge. Das bedeutet, dass sich das Fahrzeug selbst an der Ladesäule authentifiziert. Wir müssen lediglich den Stecker ins Auto einstecken, alles andere (inklusive der Abrechnung) geschieht automatisch. Mehr Komfort beim Laden geht nicht.

In unserer Ferienwohnung angekommen, ist dann auch der Skeptiker in unserer Gruppe von der Elektromobilität überzeugt. Insgesamt waren wir heute fast 650 Kilometer in drei Ländern unterwegs – und nicht einmal kam bei irgendjemandem von uns die vielbeschworene "Reichweitenangst" auf. Entlang unserer Strecke gab es alle 40 bis 70 Kilometer Schnelllader. Gebraucht hätten wir nur einen, um ans Ziel zu kommen.

Sightseeing während der EQE lädt.

Am nächsten Morgen fahren wir mit dem EQE zum Frühstücken nach Genua. Ladestationen gibt es im ganzen Stadtgebiet, eine davon direkt neben dem Café, das wir uns ausgesucht haben. Dort lassen wir das Auto den Tag über stehen, während wir die Stadt erkunden, denn während des Ladevorgangs ist das Parken kostenlos. Gegen 16 Uhr holen wir den EQE dann mit voller Batterie ab. Der Bordcomputer zeigt eine Reichweite von fast 600 Kilometern an, da der Verbrauch innerorts und auf den Landstraßen nochmals deutlich geringer ausfällt, als auf der Autobahn.

In den kommenden Tagen stehen noch Ausflüge nach Pisa, Livorno, Florenz und Mailand an. Probleme eine Ladestation zu finden, haben wir nirgends. Tatsächlich hätten wir den EQE in den meisten Städten auch gar nicht laden müssen, aber wenn das Auto sowieso rumsteht, warum die Zeit dann nicht sinnvoll nutzen?

Wir haben schnell gelernt, dass man beim Elektroauto umdenken muss: Mit einem Benziner oder Diesel fährt man aktiv zu einer Tankstelle, um das Fahrzeug vollzutanken. Ein Elektroauto lädt man dagegen immer dann, wenn man sowieso mit etwas anderem beschäftigt ist – sei es ein Snack an der Autobahn, ein Frühstück in Genua oder ein Museumsbesuch in Mailand. Sobald man das verinnerlicht hat, macht die Elektromobilität richtig Spaß, vor allem mit einem Auto wie dem EQE.

[1] Angaben zur Nennleistung und zum Nenndrehmoment nach Verordnung (EG) Nr. 715/2007 in der gegenwärtig geltenden Fassung. 

[2] Die Reichweite wurde auf der Grundlage der VO 2017/1151/EU ermittelt. Die Reichweite ist abhängig von der Fahrzeugkonfiguration.